Bring a Friend - Christiane ou la Maison
«Christiane ou la maison» zeigen wir im Rahmen unseres kuratorischen Experiments «Bring a friend». Vor einigen Jahren fand Quentin Lannes auf dem Flohmarkt einen Stapel Fotos aus der Zwischenkriegszeit, auf denen immer wieder dieselbe junge Frau und ihre Familie vor einem grossen Haus zu sehen waren. Mit einem Programm, welches auch ohne Geo-Tag in der Lage ist, den Aufnahmeort eines Fotos zu bestimmen, ging er auf die Suche nach dem Ort und der Identität der Abgebildeten. Die Geschichte dieser Untersuchung zeugt von der Verbreitung analoger Fotografien in Raum und Zeit, parallel zur Verbreitung digitaler Bilder im Internet. Im Rahmen von «Bring a Friend» ist im Festival Club der Grossen Halle ausserdem das Video «The unauthorized portrait of F. the man who wanted to live forever» zu sehen. Es handelt von F., der seine Erinnerungen und Eigenschaften auf einer Internetplattform für die Nachwelt festhält.
Quentin Lannes lebt in Lyon, wo er am Digital Research Unit der Fine Arts School arbeitet. Er untersucht in seinen Arbeiten die digitalen und analogen Spuren, welche wir wissentlich oder unwissentlich hinterlassen.
Bring a Friend - Ein kuratorisches Experiment
Die Krux bei der Festivalkuration ist (unter anderem), eine gute Balance zu halten zwischen Neuentdeckungen und bewährten Gruppen und Produktionen, die in der internationalen Szene bereits von Festival zu Festival tingeln. Beides – und natürlich auch das grosse Feld dazwischen – hat in der Programmation seine Berechtigung und die Mischung daraus ist das, was ein Festival wie auawirleben ausmacht. Das Aufspüren neuer Gruppen ist nicht immer einfach. Letztlich schaut man sich dann oft doch jene an, die von anderen Festivalleiter*innen Theaterdirektor*innen gefördert werden. Und Gatekeeper*innen bedienen Gatekeeper*innen.
Gleichzeitig verspüren wir vermehrt den Wunsch, mit «unseren» Künstler*innen breiter und nachhaltiger zusammenzuarbeiten, als dass wir einfach ihr Gastspiel einladen, sie anreisen und dann gleich wieder abreisen. Wir möchten mehr von ihnen und ihrem Umfeld kennenlernen und ihnen wiederum unsere Arbeitsprozesse vom Festival mehr offenlegen. Wir haben die beiden Anliegen verbunden und drei unserer eingeladenen Gruppen gebeten, Künstler*innen aus ihrem eigenen lokalen Umfeld für unser Programm zu nominieren, welche noch nicht oft international getourt sind. Das Format nennen wir «Bring a Friend», denn wir wollen auch nicht vertuschen, dass im Theater-Business die persönlichen, privaten Verbindungen immer wieder eine Rolle spielen. So finden Sie dieses Jahr drei spannende junge Produktionen aus Tallinn, Madrid und Lyon im Programm, welche von drei eingeladenen Gruppen kuratiert werden. Quentin Lannes wurde dafür von Simon Senn (Genf) nominiert.
Wir zeigen alle drei «Bring a Friend»-Produktionen am Dienstag 10.5. und schliessen mit einem Gespräch über das Format in der Grossen Halle ab, bei dem auch die nominierenden Künstler*innen anwesend sind (Moderation: Mathias Bremgartner).
Sie haben für den «Bring a Friend»-Abend am DI 10.5. zwei Optionen:
Parcours A
17:00 For your nirvana
18:00 No Gatekeeper Party im Festivalzentrum Waisenhausplatz
19:00 Christiane ou la Maison
19:45 Znacht in der Grossen Halle (nicht im Ticket inbegriffen)
21:00 Jinete Último Reino Frag. 2
22:15 Gespräch
Parcours B
18:00 No Gatekeeper Party im Festivalzentrum Waisenhausplatz
19:00 Christiane ou la Maison
19:45 For your nirvana
21:00 Jinete Último Reino Frag. 2
22:15 Gespräch
Von For your nirvana finden zusätzlich am MO 9.5. zwei Vorstellungen statt, da die Publikumszahl begrenzt ist.
Einfach gesagt
Bring a Friend: Drei Theatergruppen, die wir eingeladen haben, durften je eine Gruppe aus ihrem Umfeld nennen. Diese haben wir dann eingeladen. Alle Produktion werden an einem Abend gezeigt.
Christiane ou la maison: Der Künstler Quentin Lannes fand auf einem Flohmarkt einen Stapel Fotos. Auf allen Fotos ist immer dieselbe Frau vor demselben Haus zu sehen. Quentin ging auf die Suche nach dieser Frau und diesem Haus.
Für Menschen mit Mobilitätsbehinderungen
Das Tojo Theater ist barrierefrei zugänglich. Auf dem Weg zum Saal gibt es Pflastersteine und einige kleine Schwellen. Das Theater verfügt über ein barrierefreies WC.
Übertitel
Der französisch gesprochene Text ist auf Deutsch übertitelt. Die Übertitel enthalten keine zusätzlichen Informationen über Geräusche und Musik. Die Vorstellung ist aber auch ohne Ton verständlich.
Special Check-In
Bei uns haben Sie die Möglichkeit eines Special Check-In. Falls Sie aus irgendeinem Grund das volle Foyer meiden möchten, Mühe haben mit der Menge in den Saal zu strömen, einen speziellen Sitzplatz benötigen oder wegen einer Einschränkung in der Mobilität Unterstützung brauchen, melden Sie sich bitte vorher bei uns. Jemand vom Team wird Sie nach Ihren Bedürfnissen begleiten. Anmeldung: silja.gruner@auawirleben.ch
Social Story
Social Stories werden als Hilfsmittel eingesetzt, um Personen auf eine öffentliche Veranstaltung wie eine Theatervorstellung vorzubereiten. In unseren Social Stories finden Sie für jede Vorstellung eine Beschreibung, welche Situation Sie am Spielort erwartet und welche Gepflogenheiten dort gelten. Das PDF zur Social Story von «Christiane ou la Maison» finden Sie hier.
- Von und mit
- Quentin Lannes