Key visual Theaterfestival auawirleben Bern

Geschichte

Das Theaterfestival auawirleben ist seit vielen Jahrzehnten fester Bestandteil des Berner Kulturlebens. 1982 gilt als Gründungsjahr des Festivals, wobei die erste Durchführung von «Aua, wir leben!» – wie das Festival ursprünglich getauft wurde – 1983 erfolgte. Peter Borchardt rief als Direktor vom Stadttheater Bern damit eine Gastspielreihe ins Leben, die von 1983 bis 1987 während jeweils eines Monats zeitgenössisches Theater aus dem deutschsprachigen Raum zeigte. Nebst zahlreichen Ur- und Erstaufführungen standen auch Eigenproduktionen vom Stadttheater Bern auf dem Spielplan. Nach seiner Direktionszeit führte Peter Borchardt die Gastspielreihe ab 1988 als vom Stadttheater Bern unabhängiges Festival fort und war dessen Rechtsträger. Von 1989 bis 1998 trug das Festival fortan den etwas abgeänderten Namen «Aua wir leben».

Bereits ab 1985 war Beatrix Bühler Mitglied des Festivalteams und bildete zusammen mit Peter Borchardt die künstlerische Leitung, zu der von 1989 bis 1991 auch Guy Krneta gehörte. Das Team gründete die freie Theatergruppe Berner Ensemble, um eine theaterpraktische Zusammenarbeit mit Autor*innen zu ermöglichen. 1998 beendete Peter Borchardt seine Arbeit im Leitungsteam, Rechtsträger wurde der neu gegründete Verein Aua wir leben. Beatrix Bühler führte das Festival nun unter dem noch kompakteren Namen «Auawirleben» in wechselnden Leitungsteams weiter, ab 2012 in Ko-Leitung mit Nicolette Kretz. Diese übernahm 2014 die Gesamtleitung des Festivals, das heute unter dem Namen auawirleben Theaterfestival Bern durchgeführt wird. 2020 wurden die städtischen Subventionen des Festivals substantiell erhöht, so dass sich auawirleben nun insbesondere durch die Erhöhung der Stellenprozente des Kernteams und durch fairere Löhne intensiver seinen Aufgaben widmen kann. auawirleben wurde mit verschiedenen Kulturpreisen ausgezeichnet, darunter 2014 mit dem Schweizer Theaterpreis des Bundesamtes für Kultur.

Seit seiner Gründung wird auawirleben unter einer thematischen Fragestellung veranstaltet und reagiert mit seinem Programm auf politische und gesellschaftliche Veränderungen. In den letzten Festivalausgaben spielten u. a. die Themen globale Gerechtigkeit, Definition von Normalität oder Kommunikation eine Rolle. In jedem Fall ermöglicht das Programm von auawirleben jährlich einen Überblick über das künstlerische Wirken im zeitgenössischen Theaterschaffen. In seinen Anfängen zeigte das Festival primär Produktionen aus der Schweiz und aus dem deutschsprachigen Raum, im Laufe der Jahre wurde der Anteil internationaler Gastspiele jedoch grösser. Heute holt auawirleben Produktionen aus ganz Europa nach Bern, wobei Produktionen aus der Freien Szene und solche aus institutionellen Einrichtungen gleichermassen berücksichtigt werden.

Die Hauptspielstätten des Festivals sind das Schlachthaus Theater (ehemals Altes Schlachthaus), die Dampfzentrale, sowie das Tojo Theater Reitschule. In jedem Jahr kommend wechselnd noch andere Spielsätten dazu, so zum Beispiel die Grosse Halle der Reitschule, der PROGR, die Heitere Fahne etc.

auawirleben Theaterfestival Bern finanziert sich durch Beiträge von Kultur Stadt Bern, Stiftungen sowie Einnahmen von Gastronomie und Tickets.