Key visual Theaterfestival auawirleben Bern

Unheimliches Tal / Uncanny Valley

Stefan Kaegi / Rimini Protokoll & Münchner Kammerspiele (Berlin)

Ort Schlachthaus Theater

Sprache Deutsch und Englisch

Dauer 1h

Sprache: Deutsch. Am 15.5. um 18:00 und 20:00 sind Kopfhörer mit der englischen Tonspur erhältlich.

Freitag 14.5. 18:00 | Freitag 14.5. 20:00 | Samstag 15.5. 18:00 | Samstag 15.5. 20:00 | Sonntag 16.5. 18:00 | Sonntag 16.5. 20:00

Maske. Abstand 1.5m. Reduzierte Kapazität.

Der Schriftsteller Thomas Melle lädt zu einer Lesung. Das Setting ist Standard: Sessel, Wasserglas und ein kleines Tischchen für den Laptop. Doch an Stelle des Autors sitzt ein Roboter mit der Statur, dem Gesicht, der Mimik und den Bewegungen Melles. Er verspricht uns einen «Vortrag über das Problem der Unstetigkeit und die Überwindung des Uncanny Valleys», jenes Unbehagen, welches der Mensch fühlt, tritt ihm eine allzu menschenähnliche Gestalt gegenüber. Wie praktisch so ein stellvertretender Androide doch ist. Für ritualisierte Veranstaltungen wie Lesungen, die Abend für Abend gleich ablaufen, muss man nicht mehr selbst hinhalten. Und vor allem hat die Maschine keine Stimmungsschwankungen. Dies ist insbesondere für Melle, der seine bipolare Krankheit als Geschichte des Kontrollverlusts beschreibt, ein entscheidender Vorteil.

Was bedeutet in dieser Konstellation die Frage nach Perfektion? Stehen Kopie und Original in einem Konkurrenzverhältnis zueinander oder helfen sie sich gegenseitig? Wer spricht und was hat er vor mit uns?

Die Produktion hätte bereits bei aua 2020 gezeigt werden sollen und musste abgesagt werden. Wir haben sie nicht nur deshalb erneut eingeladen, weil der Roboter der einzige Performer ist, der bestimmt vor dem Auftritt keinen Coronatest machen muss. Aber es hilft.

Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel haben im Jahr 2000 das Theater-Label Rimini Protokoll gegründet und arbeiten seither in verschiedenen Konstellationen unter diesem Namen. Stück für Stück erweitern sie die Mittel des Theaters, um neue Perspektiven auf die Wirklichkeit zu schaffen. Thomas Melle schreibt Stücke und Romane. Mit «Die Welt im Rücken» war er 2016 bereits zum zweiten Mal auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.

Publikumsgespräch am 15.05.2021 um 22:45 im Festivalzentrum auf dem Waisenhausplatz

Einfach gesagt

An der Stelle des Schriftstellers Thomas Melle tritt ein Roboter auf, der genau gleich aussieht wie er. Ein Roboter macht keine Fehler und wird nicht müde. Aber ist das wirklich besser als ein Mensch, der sich immer wieder ein bisschen anders verhält?

Rollstuhlgängig

Das Schlachthaus Theater ist barrierefrei zugänglich und verfügt über ein barrierefreies WC.

Audiodeskription

Am 15.5. ist für beide Vorstellungen eine Audiodeskription erhältlich. Die Kopfhörer erhalten Sie an der Kasse.

Das Foyer ist mit einem Bodenleitsystem ausgestattet.

Wenn Sie eine Vorstellung mit einem Assistenzhund besuchen, haben Sie die Möglichkeit, ihn während der Vorstellung in einem Nebenraum warten zu lassen. Falls Sie dies wünschen, melden Sie sich bitte vorher bei uns bei silja.gruner@auawirleben.ch

Relaxed Performance

Die Vorstellungen am 14. und 15.5. um 19:00 sind Relaxed Performances. Der Raum ist nicht vollständig abgedunkelt. Es gibt keine lauten Geräusche. Sie dürfen während des Gesprächs rausgehen und wieder reinkommen. Es wird nicht erwartet, dass Sie völlig still dasitzen. Babys und Kinder sind willkommen. In der ersten Reihe stehen einige Sitzgelegenheiten (Sitzkeile, Kissen, Sitzball) für spezielle Bedürfnisse bereit.

Special Check-In

Falls Sie aus irgendeinem Grund das volle Foyer vermeiden möchten, Mühe haben mit der Menge in den Saal zu strömen oder einen speziellen Sitzplatz benötigen, melden Sie sich bitte vorher an. Jemand vom aua-Team begleitet Sie nach Ihren Bedürfnissen. Anmeldung: silja.gruner@auawirleben.ch

Konzept & Regie
Stefan Kaegi
Text
Stefan Kaegi und Thomas Melle
Körper & Stimme
Thomas Melle
Dramaturgie
Martin Valdés-Stauber
Ausstattung
Evi Bauer
Animatronik
Chiscreatures Filmeffects GmbH
Gestaltung Silikonkopf
Tommy Opatz
Video Design
Mikko Gaestel
Musik
Nicolas Neecke
Produktionsleitung
Rimini Protokoll, Epona Hamdan
Licht Design
Robert Läßig, Martin Schwemin und Lisa Eßwein
Sound Design
Jaromir Zezula und Nikolas Neecke
Video Design
Jaromir Zezula und Nikolas Neecke
Touring
Epona Hamdan, Martin Schwemin und Jaromir Zezula

Koproduktion Berliner Festspiele – Immersion, donaufestival, Feodor Elutine, FOG Triennale Milano Performing Arts, Temporada Alta – Festival de Tador de Catalunya, SPRING Utrecht

Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg

www.rimini-protokoll.de