Key visual Theaterfestival auawirleben Bern

Physical Evidence Museum

Laura Stašāne, Jana Jacuka (Riga)

Ort privatwohnung

Sprache Deutsch und Englisch

Dauer individuell, ca. 50min

Trigger-Warnung: Die Ausstellung enthält Schilderungen von Gewalt gegen Frauen.

Mittwoch 11.5. 17:00 - 21:00 | Donnerstag 12.5. 17:00 - 21:00 | Freitag 13.5. 17:00 - 21:00 | Samstag 14.5. 15:00 - 20:00 | Sonntag 15.5. 15:00 - 19:00

Eine im Herbst 2021 in der Schweiz durchgeführte Umfrage ergab, dass 42 % der Frauen mindestens einmal in ihrem Leben häuslicher Gewalt ausgesetzt waren. Die Hälfte dieser Fälle wurde von den Opfern selbst oder anderen, die davon wussten, verschwiegen. Und zwar aus Angst, die Situation zu verschlimmern oder davor, dass ihnen niemand glauben würde. Oder vielleicht aus Scham und Schuldgefühlen. Oder einfach in der Hoffnung, dass es vorbeigehen würde.
«Physical Evidence Museum» ist eine Ausstellung in einer normalen Berner Wohnung. Darin sind alltägliche Dinge ausgestellt, die mit Hilfe vieler Frauen aus der Schweiz und aus Lettland gesammelt wurden. Die Gegenstände sind Zeugnisse häuslicher Gewalt, würden aber vor Gericht oder bei der Polizei nie als glaubwürdige Beweise akzeptiert werden. Die Gewalt aus Sicht der Frauen eröffnet einen Raum, in dem nicht nur Schmerz, sondern auch Empathie, Zärtlichkeit und Triumph geteilt werden können.

Am 15.5. findet eine Lesung in der Ausstellung statt. Hier werden von Überlebenden, Freund*innen und Unterstützer*innen längere persönliche Geschichten häuslicher Gewalt vorgelesen. Die Frauen lesen als gemeinschaftliche Lesung jeweils die Geschichte einer anderen Frau und geben ihr so ein Stimme. Die Geschichten sind anonym und auch die Vorleserinnen können anonym bleiben. Es wird vor der Lesung eine kurze Einführung der Beteiligten geben, eine Vorbereitung ist nicht nötig. Alle, die sich solidarisch zeigen möchten, sind herzlich willkommen!
Wer sich an der gemeinschaftliche Lesung beteiligen oder mehr dazu erfahren möchte, meldet sich bis am 13. Mai unter ruth.huber@auawirleben.ch

«Physical Evidence Museum» ist das zweite Projekt der Choreografin und Performerin Jana Jacuka und der Dramaturgin Laura Stašāne. Es wurde bereits in Riga, Tallinn und Warschau in Zusammenarbeit mit lokalen Frauen präsentiert.

Es werden weiterhin Gegenstände für das Museum gesammelt. Frauen, die ihre persönliche Geschichte teilen möchten, sind herzlich dazu eingeladen (auch anonym möglich). Infos und Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.

Einfach gesagt

Das Projekt ist wie ein kleines Museum in einer Wohnung in Bern. In den verschiedenen Zimmern sind Gegenstände von Frauen ausgestellt. Jeder Gegenstand gehört zu einer Geschichte über Gewalt, die diese Frauen in ihrem eigenen Zuhause erlebt haben.

Trigger-Warnung

Die Ausstellung enthält Schilderungen von Gewalt gegen Frauen.

Für Menschen mit Sehbehinderungen

Für Menschen mit Sehbehinderungen ist die Lesung am 15.5. zugänglich. Die Privatwohnung verfügt über kein Leitliniensystem. Wenn Sie Begleitung benötigen, können Sie sich via dem Special-Check-In bei uns melden.

Relaxed Performance

Die Installation ist in einem relaxten Setting. Sie können selbstständig durch die Installation gehen und die Stationen im eigenen Tempo lesen oder hören. Sie können die Wohnung jederzeit verlassen. Es hat nicht überall Sitzgelegenheiten. Es wird nicht erwartet, dass Sie völlig still sind. Die Privatwohnung ist nicht abgedunkelt. Es gibt keine lauten Geräusche.

Übertitel

Das Publikum liest die Geschichten selbständig. Etwa 3 von 50 Geschichten sind nur auditiv an Hörstationen zugänglich. 

Special Check-In

Bei der Lesung am 15.5. haben Sie die Möglichkeit eines Special Check-In. Falls Sie aus irgendeinem Grund Unterstützung brauchen, einen speziellen Sitzplatz benötigen oder wegen einer Einschränkung in der Mobilität Unterstützung brauchen, melden Sie sich bitte vorher bei uns. Jemand vom Team wird Sie nach Ihren Bedürfnissen begleiten. Anmeldung: silja.gruner@auawirleben.ch

Social Story (kurze Version)

Die Adresse der Privatwohnung befindet sich auf dem Ticket.

Vor dem Haus der Wohnung wartet eine Person und nimmt Dich in Empfang. Du kannst der Person Dein ausgedrucktes Ticket oder das digitale Ticket auf dem Handy zeigen.

Die Person erklärt Dir den Zugang zur Wohnung und wie Du das Museum erleben kannst.

Du darfst selber entscheiden, wie lange Du in der Wohnung bleibst. Alle Leute nehmen sich so viel Zeit, wie sie brauchen. Du wirst andere Leute in der Wohnung antreffen. Du kannst die Wohnung wieder verlassen, wann Du willst. Anschliessend kannst Du nach Hause gehen, im Festivalzentrum auf dem Waisenhausplatz oder im Festival Club in der Grossen Halle vorbeischauen.

Kreation
Laura Stašāne, Jana Jacuka
Künstler*in
Izolde Cēsniece
Design
Sabīne Ozoliņa
Ton und Video
Jēkabs Nīmanis
Produktionsassistenz
Jana Aizupe
Dramaturgie Bern
Ruth Huber
Szenografie Bern
Jasmin Wiesli
Aufsicht Bern
Lou Steiger
Technik Bern
Petz Luginbühl

Produktion: Laura Stašāne, Jana Jacuka, New Theatre Institute of Latvia

Co-funded by "Magic Carpets" platform of the "Creative Europe" programme

Premiere: September 2020 at the International festival of contemporary theatre Homo Novus in Riga

Herzlichen Dank an Anna, Karlīna, Rasha, Michelle, Jana, Sabīne, Zuzanna, Heneliis und alle Frauen, die ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben. Dank auch an Emma Murray, die Fachstelle Häusliche Gewalt der Stadt Bern, Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern, JVA Hindelbank, Opferhilfe Bern u.v.a

Das Physical Evidence Museum ist jeweils Mi-Fr von 17-21 Uhr, Sa von 15-20 Uhr und So von 15-19 Uhr geöffnet. Sie können jeweils frei wählen, wann Sie die Vorstellung besuchen. Rechnen Sie ca. 50 Minuten ein. Der Vorverkauf endet am jeweiligen Tag um 17 Uhr resp. 15 Uhr. Vor Ort sind noch Tickets erhältlich. In diesem Fall rufen Sie für die Angabe der Adresse das aua-Büro an: 031 318 62 16